Reisebericht Renate Blank November 2025
1. Reiseverlauf
Immer wieder empfinde ich die Reise zu unserem Projekt als recht anstrengend. Diesmal waren jedoch alle Flüge pünktlich.
Los ging‘s am 17. November 2025 um 14:10 Uhr ab Flughafen München nach Kairo. Ankunft dort 18:50 Uhr. Mit dem Anschlussflug in Kairo um 21:50 Uhr habe ich Entebbe (Uganda) um 5:55 Uhr am nächsten Tag erreicht.
Wie immer wurde ich dort von unserem Fahrer, Herrn Abdul Mutebi und unserer Managerin Frau Betty Nakajigo empfangen. Zum ersten Mal fand die Fahrt nach Nkoni bei Tageslicht statt und ich konnte ausführlich die Schönheit der Landschaft und das quirlige Treiben entlang der Straße genießen. Allerdings waren wir noch einmal sechs Stunden unterwegs, da uns ein vor uns umgekippter LKW eine Menge Zeit gekostet hat.
Bei leichter Bewölkung und ca. 20 – 25° meinte es das Wetter gut mit mir. Zwar ist im November Regenzeit, was jedoch lediglich täglich einige (sehr) kräftige Schauer bedeutet, die schnell wieder vorbei sind.
2. Tätigkeiten vor Ort
Vorbereitet hatte ich eine lange Agenda, was ich alles besprechen, erledigen und erkunden wollte. Meistens kommt dann aber doch manches etwas anders.
Als erstes konnte ich mich von der fachmännischen Reparatur der Mauer überzeugen. Danach ging es zum Schweinestall, wo heute - praktisch als mein Begrüßungsgeschenk - ein Schwein sieben kleine Ferkel geboren hatte.
Erfreulich war der fantastische Zustand der Landwirtschaft. Alle Bäume und Pflanzen stehen in voller Pracht und liefern eine große Ernte. Bananen, Casava, Maniok, Bohnen, Süßkartoffeln und vieles mehr werden naturschonend und ökologisch kultiviert. Es gibt ein riesiges Frühbeet zur Aufzucht von Kaffeepflanzen, die dem Eigenbedarf, aber v. a. zum Verkauf dienen.
3. Schule, Ausbildung und Beruf
Ein besonderes Anliegen war mir, die Entwicklungen der Kinder in Augenschein zu nehmen. Deshalb bat ich, möglichst viele vor Ort zu treffen und mit ihnen persönlich zu sprechen.
13 kleine Kinder der Klassen 1-2 besuchen die Tagesschule von 7:00 bis 16:30 Uhr. Sie fahren täglich mit dem Schulbus. Die große Herausforderung ist, dass die Schulgeldkosten lediglich für fünf Kinder durch Patenschaften abgedeckt sind.
Acht Kinder haben keine Patenschaften und die Finanzierung muss vom Verein übernommen werden. Alle sind Waisenkinder oder kommen aus völlig mittellosen Familien. Sie genießen es dauerhaft im HandinHandHome zu leben und werden dort versorgt.
Ein großes Vergnügen bereitete uns die gemeinsame Erstellung von Briefen für die Paten. Die wir – zusammen mit aktuellen Fotos und Zeugnissen - zeitnah weiterleiten werden.
Im Laufe der nächsten Stunden fanden sich auch immer mehr größere Kinder und Jugendliche ein. Diese besuchen unterschiedliche Internatsschulen, die nach und nach mit den Weihnachtsferien beginnen. Nicht treffen konnte ich diejenigen, die sich wegen Abschluss der Grund- oder höheren Schule in Prüfungen befinden.
Ich führte sehr viele intensive Gespräche in denen ich v. a. lernen musste:
Weil so viele bedürftige Kinder zu versorgen sind, kann derzeit nur die Übernahme der Schulgeldkosten und Basisausrüstung (wie z. B. Hefte, Stifte oder Radiergummis) bewerkstelligt werden. Auch bekommt jedes Kind pro Term (drei Monate, 3x jährlich) ein winziges Taschengeld von ca. 5 Euro.
Die Kinder erklären, dass ihre Ernährung in der Schule ausschließlich aus 2 x täglich Maisbrei und Bohnen besteht. Ihr Taschengeld verwenden sie für zusätzliche Kleinigkeiten, die sie im Kiosk kaufen können.
In jedem Schuljahr gibt es in den höheren Klassen eine Klassenfahrt. Keiner unserer Kinder konnte bisher an einer solchen teilnehmen (Kosten ca. 20 Euro/Kind), auch nicht an Projektarbeiten, z. B. in Chemie oder Physik, für die zusätzliche Hefte und Bücher nötig sind (Kosten ca. 15 Euro/Kind).
Es wäre schön, wenn wir das mit Eurer Hilfe ermöglichen könnten.
Nach Schulabschluss beginnen die Kinder mit einer Ausbildung, aktuell in den Sparten Elektrik, Sanitär, Buchführung, Kindergarten. Völlig überrascht war ich, dass sie da kein Gehalt beziehen, im Gegenteil, für einen Ausbildungsplatz fallen hohe Kosten an.
Nach Abschluss der Ausbildung – in der Regel nach zwei Jahren – muss ein Job gefunden werden. Es gibt sehr wenige größere Firmen, wo man einen Vertrag erhält. Meist wird man bei kleinen Einzelunternehmen „angestellt“. Die Bezahlung erfolgt hier nicht regelmäßig, sondern ausschließlich nach Auftragslage.
Der Verdienst wird vom Auftraggeber bestimmt und ist meist extrem klein, oft nur bei 5-10 Euro. Deshalb leben auch Jugendliche mit abgeschlossener Ausbildung vorwiegend im HiH
Home. Sie haben große Zukunftsängste.
Erneut wurde mir bewusst, dass eine echte Selbstständigkeit der Jugendlichen sehr schwer erreichbar und mit hohen Kosten verbunden ist, mit Abschluss der Schule ist noch nicht wirklich viel gewonnen.
Liebe Grüße und eine schöne Vorweihnachtszeit
Renate und Team
Spendenkonto Hand in Hand für Uganda e. V.:
Volksbank Raiffeisenbank Dachau
IBAN: DE79 7009 1500 0001 5290 72
BIC: GENODEF1DCA

